IWA 1638 ABC-Rechner
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1 Gerätedaten
Modell............: IWA 1638 ABC-RechnerFirma.............: IWA System Wern
Hersteller*.......: IWA
Ort, Land.........: Schweden
Maße (LxBxH)......: 21 x 21 x 1 cm (Grundkörper)
Maße (LxBxH)......: x x cm (mit Bedienelementen)
Gewicht...........: g
Stellen (EWxUWxRW): 2-3
Eingabe mit.......: manuell
Antrieb...........: manuell
Löschung..........: manuell
System............: Rechenscheibe
Farbe(n)..........: weiß-gelb
Material..........: Kunststoff
Produziert........: von 1966 bis Anfang der 70-er Jahre
2 Beschreibung
Beschreibung......: Rechenscheibe für Multiplikation, Division, Trigonometrie, Prozentrechnung, beliebige Potenzen und Wurzeln, Logarithmen, Umwandlung europäischer in amerikanische Einheiten.
Besonderheiten....: Eine der letzten patentierten Neukonstruktionen auf dem Gebiet allgemein einsetzbarer Rechenschieber. Die einzige bekannte Rechenscheibe mit "stellenrichtiger Direktablesung", die auf einem 51-cm-Skalenpar über 8 Größenordnungen (0,01 bis 1.000.000) das Komma mitverfolgt (Fehler<1%).
Darüber hinaus besitzt die Scheibe ein 33-cm-Skalenpaar über eine Größenordnung für Rechnungen mit der 2-3-stelliger Genauigkeit (Fehler<0,2%) eines üblichen Rechenschiebers.
Die stellenrichtige Multiplikation und Division über die ABC-Skalen sind einfach zu erlernen und als Überschlag ausreichend. Ein Nachteil ergibt sich für Fortgeschrittene bei trigonometrischen Aufgaben: Dadurch, dass auf dem Rand des Geräts nur jeweils eine bei 0 beginnende Grad-/Bogenmaßskala für Sinus und Tangens untergebracht wurde, korrespondieren die jeweiligen Zahlenwerte nicht mehr mit den Standard Rechenskalen. So müssen diese Werte in Fenstern abgelesen und durch Neupositionierung des Läufers auf die Rechenskalen übertragen werden.
Die Anleitung ist, revolutionär für die damalige Zeit, komplett in Piktogrammform gestaltet.
Varianten.........: IWA 1633 mit veränderter Skalenanordnung (a-Skala außen), IWA 1639 kleines Modell 10,5 x 10,5 cm
Konstrukteur*.....: Carl Wern, George Wern, Lars Wern
Designer..........: Carl Wern, George Wern, Lars Wern
3 Weitere Bilder
4 Literatur
Lars Wern, einer der drei Konstrukteure postete 2007 diese Entstehungsgeschichte (Google-Übersetzung aus dem Schwedischen sprachlich geglättet ohne Garantie):IWA 1638 - Rechenhilfe für Schüler - ein Produkt mit Kultstatus Von Lars A. Wern Gepostet am 15. Oktober 2007
Ich war Mitte der 60er Jahre Lehrer, auch in den USA. Ich kehrte jedoch bald nach Schweden zurück, wo mich zwei meiner Brüder in eine interessante Produktentwicklung hineinzogen. Es ging darum, die Mathematik zu vereinfachen und zu verbessern. Der Rechenschieber war damals hauptsächlich ein Arbeitswerkzeug für Ingenieure. Mit einer neuen Ausführungsform hofften wir, Schülern weltweit Rechenunterstützung bieten zu können.
Die Patente unseres Rechners wurden auf eine Version der Skala angemeldet, bei der eine quadratische Grundplatte eine kreisförmige logarithmische Skala A trug und mit einer drehbaren Scheibe versehen war, auf der zwei weitere logarithmische Skalen B und C vorhanden waren. Auf den logarithmischen Skalen konnten zwei Zahlen von 0,0001 bis 1.000.000 durch Drehen der Scheibe und Verwendung eines Läufers nebeneinander eingestellt werden. Am Umfang der Scheibe zeigte ein Gleichheitszeichen mit einem Pfeil auf das direkt auf der Grundplatte lesbare Produkt A*B und das Verhältnis A:C, wobei die Dezimal- oder Zehnpotenz außerhalb eines bestimmten Intervalls mithilfe von Zehnerpotenzen angegeben wird.
Die Patentansprüche für den IWA 1638 waren einzigartig genug, um einen Schutz in Schweden und im Ausland zu gewährleisten. Der Produktname ABC wurde registriert und es wurde beschlossen, die Produktionsdaten mit einem Computer zu erstellen. Zuvor war ich bei der Ericsson Group als Berechnungsingenieur für die Berechnung der Lebensdauer von Militärsystemprodukten beschäftigt und habe am Besk, dem einst schnellsten Computer der Welt, das Programmieren gelernt.
Aufgrund der Anforderungen an die absolute Zuverlässigkeit vieler Skalen für unterschiedliche Zwecke hatte ich gezögert, für die Berechnung der Skalen die damals verfügbaren Tabellen zu verwenden. Ich beschloss, die Winkelwerte aller Skalenlinien vollständig unter meiner eigenen Kontrolle zu berechnen. Während eines von drei Arbeitstagen erstellte ich ein maßgeschneidertes Algol-Programm für den Computer Facit EDB-3. Dieser stand in einem Rechenzentrum, und es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis ein Ausdruck von insgesamt 85 A4-Seiten begann! Leider hatte ich einen kleinen Fehler in einer Berechnungsschleife gemacht, in der jeder Aufruf mit einem Rücksprung enden musste. Es gab viele verschachtelte Schleifen und deren Aufruf führte dazu, dass das Drucken der Skalenwerte für eine Log-Log-Skala, die sich über vierzig Zehnerpotenzen erstreckte, unvollständig wurde. Sobald das entdeckt und das Programm korrigiert wurde, konnte der Computer die fehlenden Seiten am nächsten Tag liefern.
Log-Skalen, Log-Log-Skalen, trigonometrische Skalen, Umrechnungsskalen von älteren Dimensionen in SI-Dimensionen usw. wurden mit Präzisionswerkzeugen auf temperaturstabilem Mylar-Film gezeichnet, und die Produktionsbasis wurde nach Deutschland geflogen, wo seit Jahrhunderten Erfahrung mit der Herstellung von analogen Rechnen besteht. Das Werk IWA Rechenschieber wurde mit der Herstellung des als "IWA 1638" bezeichneten Produkts mit dem Zusatz "System Wern ABC" beauftragt.
Ausgehend von einem historischen Überblick, bei dem ich weit in die Vergangenheit gereist bin, veröffentlichte der SvD 1966 einen Bericht unter der Überschrift "Nach dreihundert Jahren ist der Rechenschieber jetzt perfekt!". Es gab dann viele weitere Artikel sowohl in der Tagespresse und einigen Fachzeitschriften als auch im Mitarbeitermagazin "Contact" der Ericsson Group.
Mit Svanströms als Großhändler wurde unsere Rechenscheibe als Weihnachtsgeschenk des Technikers ausgestellt. In den Schulen stieß das Produkt jedoch auf Widerstand, unter anderem wurde der Vorteil des direkt und stellenrichtig angezeigten Resultats als inakzeptabel für zugelassene Hilfsmittel angesehen.
Nach einigen Jahren des Verkaufs in Schweden und im Ausland ließ die Nachfrage stark nach. Der Konkurrent, der den IWA 1638 ebenso ausschaltete wie er auch den marktführenden schwedischen Rechenmaschinenhersteller Facit in den Ruin trieb, war der elektronische Taschenrechner.
Der IWA 1638 wurde in den letzten Jahren in mehreren Artikeln beschrieben und scheint unter Sammlern, die kürzlich den Preis für ein angebotenes Exemplar auf etwas mehr als 100 Euro hchtrieben, Kultstatus zu haben.
Quelle: Schwedische Mathematikgesellschaft - MITGLIED SENDEN 15. Oktober 2007, Seite 26
5 Patente
siehe blauer Kasten unten
6 Weblinks
Einen Eindruck vom Rechnen mit der Rechenscheibe verschafft der Bericht eines Sammlers im JOS. Wenn Sie gern mit Rechengeräten spielen, dann machen Sie sich das Vergnügen, anhand der Animation und der Anleitung in Piktogrammform die Möglichkeiten des unkonventionellen Geräts durchzuprobieren.
7 Seriennummern
- Seriennummern:
- Nummernlagen:
8 Allgemeine Anmerkungen
Seite eröffnet von: Reinhard Atzbach 16:56, 25. Jun 2020 (CEST)
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