Maximator
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1 Maximator vor dem 2. Weltkrieg
Wenn wir den Namen "Maximator" hören, denken wir zunächst an einen Zahlenschieber mit schwerem Metallsockel, der von Addiator ab ca. 1950 hergestellt wurde. Er wird unter Maximator Rechner 1950 beschrieben.Kaum jemand ahnt aber, dass es ab 1930 bereits einen "Maximator" gegeben hat, der die Multiplikation ermöglichen sollte!
Dieses Maximator-System, so muss man es wohl nennen, war aber viel zu kompliziert, als dass es ein Erfolg bei der Addiator-Kundschaft werden konnte!
2 Maximator als Name und Schutzmarke
Die Firma Addiator hat mehrere Maximator-Schutzrechte (keine Patente) eintragen lassen:"Maximator Tabelle": Ab 31.12.1930
"Maximator Tasche": 2.1.1931
"Maximator" Wort: 14.2.1931 (WZ 215739); erneuert 14.02.1951
3 Komponenten des Maximators
Der Hintergrund für die Schutzrechts-Anmeldungen 1930/31 war der Versuch von Carl Kübler, mit Hilfe der Logarithmen die Multiplikation und Division auf dem nur für Addition und Subtraktion geeigneten Addiator zu ermöglichen.Carl Kübler entwarf ein komplettes System, das er "Maximator" nannte. Es enthielt die kleinere Variante der einfachen Maximator Logarithmentafel, einen Rechner, der den Namen "Maximator" erhielt, und ein einfaches Etui, das die "Tabelle" und die Gebrauchsanleitung enthielt.
Der Rechner war eine Variante des großen Modells Addiator Negativ, das aber speziell für die Bestimmung der Dezimalstelle auf der linken Seite die "Valorect-Einrichtung" erhielt.
Die Beschreibung des Rechners sehen Sie
in Addiator Maximator Valorect.
4 Das Rechnen mit Maximator
Wenn man obige Anleitungen liest, stellt man fest, dass Carl Kübler versucht hat, die Rechnung mit Logarithmen beim "einfachen Volk" einzuführen, ohne das Wort "Logarithmus" zu verwenden!Er spricht von Weiß-Zahlen, die man in der Tabelle in Grün-Zahlen umwandeln muss. Die Grünzahlen kann man dann im Rechner addieren oder subtrahieren, je nach dem, ob man Multiplizieren oder Dividieren will.
Das Problem der Stellenzahl löst er mit Hilfe der Valorect-Einrichtung.
Haben Sie es mal probiert? Carl Kübler arbeitet sehr korrekt und gibt auch gleich die passenden Regeln mit.
Nun ja, das System ist für Nutzer gedacht, die beim Wort "Logarithmus" eher an "... immer mit muss" denkt. Es scheint kein Erfolg geworden zu sein!
In der Tat gibt es wohl nur wenige Exemplare des Rechners und der Tabelle. Nur kurze Zeit später wurde die Kombimation eines schmalen Addiators mit einem Rechenschieber erdacht und zusammen mit der Firma Faber-Castell unter dem Namen Castell-Addiator auf den Markt gebracht.
5 Patente, Schutzrechte
- s. Addiator
- WZ436143 MAXIMATOR (Deutschland, angem. 14.12.1931)(bis 1981)
- WZ437021 VALORECT (Deutschland, angem. 28.1.1931)
- DRGM1181505 Rechenvorrichtung mit logarithmischer Rechenskala ("Maximator Tabelle") 31.12.1930
- DRGM 1181506 Tasche oder Hülle für Rechenvorrichtungen, bestehend aus einer Additions- und Subtraktionsmaschine mit logarithmischen Rechenskalen ("Muldivator Tasche") 2.1.1931
- Patent FR718198 Rechenvorrichtung mit logarithmischer Rechenskala (Maximator) Juni 1931 (nach 2 Jahren fallen gelassen)
- Intern. WZ 436143 "Maximator" 14.2.1951
6 Literatur
7 Anmerkungen
- Von der Firma Zeiß A.G., Dresden, wurde am 24. Juni 1936 das Wortzeichen "Maxim" (später auch "Maximar", WZ 88405) angemeldet. Da es nicht in die selbe Warengruppe wie "Maximator" fällt, hat Addiator keinen Einspruch erhoben.
8 Copyright
Alle Rechte beim Verfasser
Erstellt von: F. Diestelkamp 16:30, 23. Apr 2004 (CEST)
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Patente:
- Patent:FR718198 05.06.1931 Kübler, Carl Addiator :
Instrument a calculer comportant une table de logarithmes
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