Ascota Klasse 170
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1 Maschinendaten
Rechnertyp.......: Buchungsautomat, Kontrollautomat, Datenerfassungsmaschine
Eingabe mit......: anfangs Einfachtastatur, später Zehnertastatur
Hersteller.......: Astra, Buchungsmaschinenwerk, Ascota, Zentronik, Robotron
Modell...........: Klasse 170
.................: Varianten als Klasse 120, Klasse 130, Klasse 140, Klasse 150, Klasse 160, Klasse 171
Chefkonstrukteur.: Hellfried Köhler
Ort, Land........: Chemnitz Deutschland (DDR)
.................: Modulfertigung in Oelsnitz/Erzgeb. und Mölkau
.................: Technikerausbildung in Oelsnitz/Erzgeb.
Enwicklungszeit..: ca. 1950 bis 1955
Produktionszeit..: 1955 bis 1983 (Weltrekord?)
Stückzahl........: 332.742 Exemplare, exportiert in 101 Länder der Welt
System...........: Zahnstange
Rechenwerk.......: variantenabhängig, 1 bis 3 Saldierwerke (mit jeweils 1 Wort Speicher)
.................: zuzüglich max. 6 Speicherwerke (weitere 2 bis 52 Worte Speicher)
.................: Maschinengang fortlaufend (keine Pendelbewegung)
Stellenzahl......: 12 (Eingabe), 12 (Ausgabe Druckwerk, Lochband, Lochkarte), 12 (Addition)
.................: 10 x 10 bei Multiplikation auf externem elektronischen Prozessor
.................: 12 x 10 bei Division auf externem elektronischen Prozessor
Geschwindigkeit..: max. 135 Berechnungen pro Minute
.................: bei einigen Varianten Lochkarteneingabe bzw. Magnetstreifeneingabe möglich,
.................: Tastatureingabe im Hintergrund möglich.
Ausgabe mit......: Typenstangendruckwerk mit 3,8 mm Teilung, Datumdruckwerk,
.................: Kurztext-Stangendruckwerk,
.................: bei einigen Varianten zusätzlich Volltextausgabe über Kugelkopfschreibwerk.
.................: optional Lochbandausgabe, Lochkartenausgabe, Magnetstreifenausgabe.
.................: Druckwagen 62 cm, teilbare Papierwalze, optional Rollenpapierverarbeitung.
.................: aufsetzbare Formulartechnik: Karteneinzüge, Magnetkontentechnik.
.................: Farbbandspule, schwarz-rot
Antrieb..........: 1 zentraler Elektromotor für alle Funktionen.
.................: Für Servicezwecke Antrieb über Kurbel möglich.
.................: Gradskala zur Beurteilung des Maschinengang-Fortschritts vorhanden.
Rechenablauf.....: M - VA
Werteverarbeitung: 2-stufig
Farben...........: Gehäuse hellgrau / hellgrün / blau,
.................: Maschinengestell dunkelblau / braun,
.................: Beistellschränke braun,
Material.........: Innenleben hauptsächlich vernickelter Stahl,
.................: Gehäuse Duroplast, lackiert
.................: Beistellschränke: Pressspan, furniert.
Maße.............: Solo-Standgerät 800x800
.................: Mit Tisch 1600x800
Gewicht..........: Grundgerät ca. 90 kg
.................: Maschinengestell 22 kg
.................: Tisch/Schränkchen (ggf. mit elektronischer Peripherie) 120 kg
.................: optional Beistellgeräte: Lochkartentechnik, röhrenbestückter Coprozessor (220 kg)
2 Beschreibung
Besonderheiten.........: vermutlich komplexester Buchungsautomat der Welt:
.......................: die Ascota 170/55 besteht aus 16.807 Einzelteilen,
.......................: die Ascota 170/35 TMLB aus ca. 22.000 Einzelteilen
.......................: Beeindruckende Bewegung der Mechanikkomponenten beim Maschinengang!
Standardisierung.......: Ein großer Teil der Bauteile war standardisiert und wurde auch in anderen Maschinen der Ascota 11x-Serie verwendet.
.......................: Auf den Einsatz von Spezialschrauben wurde zugunsten von Normteilen weitgehend verzichtet.
Programmierung.........: Durch auswechselbare Programmbrücken,
.......................: 2 umschaltbare Programme pro Programmbrücke möglich.
.......................: 50 Befehlsgruppen (Schritte) pro Programm möglich.
.......................: Programmbrücke mit stählernen Programmsteckern.
.......................: Bis zu 130 unterschiedliche Befehle, mechanisch abgetastet.
.......................: Paralleles Rechnen auf bis zu 5 Rechenwerken möglich.
.......................: Die Programmerstellung erfolgte zunächst per Bleistift auf einem Programmmierformular.
.......................: Anschließend wurden die Befehle mit Hilfe einer Befehlsschablone auf die Programmbrücke übertragen.
Externe Erweiterungen..: Bei einigen Varianten elektrische Kopplung mit Peripheriegeräten
.......................: (z.B. Konstantenspeicher, Multiplizierwerk, Lochbandtechnik, Lochkartentechnik, Magnetkontentechnik)
.......................: Datenübergabe dazu durch max. drei Kontaktmatrizen und Stellstückwerk
.......................: Programmerweiterung (16/32 Befehle) für die elektrischen Komponenten durch Kontaktbrücke möglich
Interne Erweiterungen..: Gedächtniswerk (programmierbares Speicherregister) und Numerateur (programmierbarer Zähler)
Vorgänger:.............: Astra Klasse 6
Nachfolger.............: Die Ascota 170 war in ihrer Klasse Höhepunkt und Ende der Entwicklung.
.......................: Nachfolgeprojekte waren dann elektronische Buchungsautomaten.
Ähnliche Entwicklungen.: Continental Klasse 800, Optimatic Klasse 900 / 9000,
.......................: Ascota Klasse 071, Ascota Klasse 117
3 Bilder von Maschinen
Druckwerk und Saldierwerke I und II. Schreibwerk und Symboltastatur wurden für das Bild entfernt (R. Kurth)
4 Werbung
5 Literatur
6 Patente
7 Weblinks
http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/ascota170.htmhttp://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/sonderbeitraege/gummiwerk.htm
http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/zubehoer/buchung.htm
https://www.youtube.com/watch?v=9sUsiYnHwqI (Quadratwurzel Ziehen auf der Ascota Klasse 170)
8 Anmerkungen
- Preis abhängig von der Ausstattung, z.B. M 9800,-, 1961: ab DM 4950,-
- Vermutlich existieren heute noch weltweit 17 Exemplare im musealen Umfeld, davon 4 funktionsfähig.
- Eine funktionsfähige Maschine mit elektronischem Coprozessor und Lochbandtechnik wird im Rechenwerk Computermuseum Halle vorgeführt.
Seite eröffnet von: Robotrontechnik, 09. Feb 2013