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Rechnerlexikon

Die große Enzyklopädie des mechanischen Rechnens

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Sammlertreffen Eichenau 21. Juli 2007


1 "Frühe Tonaufzeichnung"

Vermutlich war es dem strahlenden Sommerwetter geschuldet, dass sich diesmal nur 11 Teilnehmer im Dorfgasthof in Eichenau eingefunden hatten, diesen wurde allerdings ein außergewöhnliches Programm geboten. Thema waren diesmal weder Rechen- noch Schreibmaschinen, sondern ein exotischer Randbereich der Bürotechnik, nämlich historische Diktiergeräte. Und hier hatte der Vortragende, Klaus Hladny, interessante Vertreter eines den meisten Teilnehmern bis dato eher unbekannten Technologiezweiges aufgefahren. Das älteste Gerät war ein Wachswalzen-Diktaphon, bei dem die Aufzeichnung noch mechanisch, nach dem von Edison erfundenen Prinzip, funktionierte. Dann ging es über zu den ersten Geräten, bei denen die Aufzeichnung magnetisch, und zwar auf einen Tondraht erfolgte. In der Nachkriegszeit folgten dann Diktiergeräte, bei denen der Tonträger eine beliebig oft wieder beschreibbare magnetisierte Platte war. Geräte, die mit diesem, im Jahre 1948 patentierten Prinzip arbeiteten, wurden noch bis in die frühen 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hergestellt. Faszinierend auch der mit einem Fußschalter betätigte Rücklauf (oder besser Rückstoß), der den Tonarm einfach ein Stückchen nach außen springen ließ. Ein weiterer Datenträger war Folie in Manschettenform und in Rechteckform, die dann auch per Post verschickt werden konnte. Kurios auch ein späteres Gerät von Grundig mit dramatischer Tonbandschleudermechanik und Innenbeleuchtung. Auch der Spionagekoffer mit einem Mini-Diktiergerät, das im Schulterholster verdeckt getragen wurde, und an das wahlweise als Armbanduhr oder als Kugelschreiber getarnte Mikrofone angeschlossen werden konnten, darf nicht unerwähnt bleiben. Das Ganze wusste Herr Hladny mit Demonstrationen der Geräte und Anekdoten aus dem Alltag eines Büromaschinenmechanikers zu würzen (zum Beispiel die Geschichte von dem Arzt, der sich erst über sein angeblich nicht funktionierendes Diktiergerät und anschließend über die Anleitung, in der doch tatsächlich nicht erwähnt war, dass man das Mikrofon auch ans Gerät anschließen muss, beschwerte). Angeregte technische Diskussionen bildeten den Abschluss eines hochinteressanten Treffens.

Hamburg, 26. Juli 2007 Barbara Haeberlin

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