Addiator Basismodell
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1 Gerätedaten
Modell............: Erstes großes Modell, dezimal,
..................: ohne Modell-Bezeichnung auf dem Rechner.
..................: Je nach Variante mit den Aufschriften:
..................: "SYSTEM KÜBLER - MEUTER"
..................: im Kreis "ADDIATOR SALDO-MASCHINE"
..................: im Kreis "ADDITION - MULTIPLICATION" (Vorderseite) bzw.
..................: im Kreis "SUBTRACTION - DIVISION" (Rückseite).
Firma.............: Addiator
Hersteller*.......: Addiator
Ort, Land.........: Berlin, Deutschland
Maße (LxBxH)......: ca. 17 x 11 x 0,7 cm (Grundkörper)
Gewicht...........: ca. 140 g bzw. 220 g
Stellen (EWxUWxRW): 9 x 0 x 9
Eingabe mit.......: Stift
Antrieb...........: direkt, Stift
Löschung..........: Rückstellbügel oben
System............: Zahlenschieber
2 Beschreibung
Beschreibung......: Doppelseitiger Rechner: Vorderseite Addition,
..................: Rückseite Subtraktion. Nur dezimal.
..................: Ur-Modelle der Firma Addiator.
Besonderheiten....: Alle optischen Varianten des Basis-Modells haben auf der
..................: Vorderseite und auf der Rückseite einen Kreis, dessen
..................: Beschriftung variierte.
..................: Abgesehen vom frühen Modell aus Aluminium hatten die Rechner eine
..................: Messing-Kassette. Der Rücksteller hatte die Form einer Kappe.
Varianten.........: optisch: In den ersten Jahren wurde der Rechner laufend
..................: technisch verbessert und im Aussehen verändert.
..................: Zu Anfang noch "System Kübler-Meuter" und "Patente angemeldet".
..................: Für "schwache Währung" ohne Dezimal-Stellen
Varianten.........: funktional: Addiator Sterling gross, Addiator Rupee,
..................: Addiator Quantotar, Addiator Fractomator, Addiator S12
Varianten.........: einseitige Modelle: Addiator Addi u. Addiator Arithma (grosses A)
Nachfolger........: Addiator Supra Funktion und Material weitg. identisch, Mäander-Muster
..................: Addiator Standard, Addiator Rapid, Addiator Negativ
Konstrukteur*.....: Kübler, Carl
Designer..........: Kübler, Carl
3 Varianten
Alu bedruckt:
Farbe(n)..........: schwarz / beige / grün (Rückseite: oker)
Muster............: ohne
Material..........: Aluminium (Rückstellkappe MS)
Produziert........: 1920
Messing geätzt glatt:
Farbe(n)..........: schwarz/messing (Rückseite: schwarz/silbrig)
Muster............: ohne (glatt)
Material..........: Messing
Produziert........: ab ca. 1920
..................: Diese Ausführung ging als erster Großauftrag nach
..................: Australien (vermutl. Sterling-Variante)!
Varianten.........: Auch als Sterling-Variante
Messing geätzt "Glasbruch":
Farbe(n)..........: schwarz / messing (Rückseite: teilw. oder ganz vernickelt)
Muster............: "Glasbruch"
Varianten.........: Messing-Kappe, später Eisenkappe
..................: Änderungen in der Beschriftung
..................: Rote Warnmarke im Überlauffeld, später zusätzlich Pfeil
Material..........: Messing
Produziert........: ab ca. 1923? (ohne Gewähr)
3.1 Rückstellkappe
Die Rückstell-Einrichtung besteht aus einem runden, gebogenen Draht, der im Gehäuse
unter die Zahlenschieber greift. Unter der Kappe sind die Enden des Drahtes befestigt.
Es gibt beim Basis-Modell 2 Varianten:
- Alte Ausführung: Messing-Kappe. Geformt und aufwändig nachgeschliffen.
Die Enden des Drahtes sind angelötet. - Neue Ausführung: Die Kappe ist aus Eisen, gestanzt und geprägt.
Der Grat an den Schnittkanten ist fühlbar, da er nicht nachgeschliffen wurde.
Der Draht ist in Punktschweiß-Technik befestigt. Farbe: bronziert.
(Rohrförmige Rückstell-Bügel verwendete Addiator erst später)
3.2 Etuis und Ständer
Etui: Die Modelle wurden auch mit schwarzem Etui geliefert, in das der Rechner eingesteckt wurde ("Köcher"); die Eingabefelder waren dann in einem Fenster sichtbar. Der Stift wurde in eine Schlaufe seitlich. Bei den ersten Modellen klappte der Rechner horizontal, weshalb bei Subtraktion die gesamte Anordnung zusätzlich noch vertikal geklappt werden musste. Später wurden die Rechner bei Subtraktion nur noch vertikal geklappt.
Es sind mehrere Varianten bekannt, wobei die späteren Etuis meist aus Leder in Form einer Brieftasche waren.
Ständer: Für stationäre Zwecke lieferte Addiator den schweren Ständer aus Gusseisen. Der Rechner steckte in einer durchbrochenen Kappe (ähnlich wie beim ersten Etui). Es sind mehrere Ausführungen bekannt.
Später gab es auch einen klappbaren schweren Ständer aus Gusseisen.
Gut geschützt war der Rechner auch im leichteren Metall-Klapp-Ständer (-Etui) aus Eisenblech. Hier steckte der Rechner komplett eingeschoben für den Transport. Zum Rechnen zog man ihn etwas heraus und klappte das Oberteil so um, so dass der Rechner schräg aufgestellt leicht bedient werden konnte.
Man beachte, dass der Rechner bei Subtraktion von links nach rechts geklappt wurde. Zur Bedienung der Rückseite musste zusätzlich die ganze Anordnung gekippt werden. Sehr umständlich!
Eine vergleichbare Abbildung tauchte noch Nov. 1929 in "LA SCIENCE ET LA VIE" in einer Besprechung auf (S. 425).
Dieser Ständer wurde auch
als "Metall-Etui" angeboten.
4 Bildergalerie
Das Basismodell aus Sicht des Künstlers
(Mit anderen Rechnern von Addiator)
5 Literatur
- s. Addiator
- Brauner/Vogt 1921, S. 213 ff: Vorstellung der Addiator-Taschen-Rechnemaschine. Der Vertrieb begann August 1920. Innerhalb Jahresfrist 100.000 Maschinen verkauft.
- SMZ Nr. 275, 1921, S. 136: Hinweis auf Addiator bei Ausstellung: Vergrößerung der Produktion ist erfolgt, "wöchentlich werden einige 1.000 Maschinen gefertigt".
- Nature 6/1923: "Frankreich-Modell" von Addiator und von UNIS
- Um 1928 schrieb Drozdov, Fedor Vladimirovich (Ingenieur bei Mechanitscheski_Sawod_Dserschinskowo, später Professor) ein Buch über Rechenmaschinen, in dem er Zahlenschieber allgemein und auch Addiator beschreibt:
6 Patente
- Patent:DE367599, 1919, "Hauptpatent" (Doppelseitiger Zahlenschieber)
- s. Addiator
7 Weblinks
8 Seriennummern
Alu bedruckt......: MS-Kappe / ohne Pfeil: D024511; D028625;
MS glatt..........: MS-Kappe / Ohne Pfeil: (1 Ex. ohne SN); ...
MS "Glasbruch"....: MS-Kappe / ohne Pfeil: M074479 (Jan. 1928); M120098 (3/3);
..................: M121920; M125291; M128829; M150175; M914783; ...
MS "Glasbruch"....: Fe-Kappe / ohne Pfeil: M917117; ...
MS "Glasbruch"....: Fe-Kappe / mit Pfeil: 106251: 110102; ...
9 Anmerkungen
- Das Modell in Messing, schwarz (geätzt aber ohne Muster) ging als erster Großauftrag 1920 nach Australien (und Neuseeland) (vermutlich als Sterling-Variante) (SK)
- Die Ausführung in Messing mit der goldfarbigen Vorderseite und silbrigen Rückseite wurde Ende der 1920er Jahre "M2f" (Messing 2-farbig) genannt. Grund: es gab auch Ausführungen in "Bimetall", also Eisen mit aufgewalztem Messing (z.B. Addiator Supra).
- Die Bezeichnung "M2f" galt damit als hochwertige Ausführungsvariante auch für nicht-dezimale Rechner. Sie wurde aber bald fallen gelassen, da die Produktion umgestellt wurde.
- Die Rechner mit glatter Oberfläche waren kratzempfindlich.
- Siehe auch Addiator Datierung
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- Patent:DE367599 24.05.1919 Kübler, Carl Addiator :
Rechenmaschine - Patent:DE368829 06.02.1921 Kübler, Carl Addiator :
Stütz- und Verbindungsklammer für die Zahlenschieber von Rechenmaschinen
- Patent:FR524987 24.09.1920 Kübler, Carl Addiator :
Machine à calculer
- Patent:PL3047 22.08.1922 Kübler, Carl Addiator :
Rachownice z ruchomymi suwskami liczbowymi do dodawanis, odejmowanis, mnozenis i dzielenis
- Patent:SE55049 30.06.1920 Kübler, Carl Addiator :
Räknemaskin, bestående av sifferstavar