Rheinmetall SAR IIc
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1 Maschinendaten
Modelle...........: SAR IIc / SAR IIc S / SAR IIc K / 214 / 215
Firma.............: VEB Büromaschinenwerk Sömmerda
Hersteller*.......: Rheinmetall
Ort, Land.........: Sömmerda, Deutschland
Stellen (EWxUWxRW): 9 x 8 x 17
Eingabe mit.......: Volltastatur
Antrieb...........: Motor (ca. 500 U/min)
Schlittentransport: elektrisch (Tasten)
Löschung..........: elektrisch (Tasten)
System............: Staffelwalze
2 Beschreibung
Bereits vor 1945 gab es Pläne, die vollautomatischen Vierspeziesmaschinen SAL und SASL von Rheinmetall-Borsig mit einer neuen Verkleidung auszustatten (ein Gehäuse ähnlich dem Modell S von Friden, vgl. den Brief von Adolf Schranz an Werner Lange in Reese 2002, Seite 188). Dieses Vorhaben hat man jedoch erst 1951 umgesetzt. In diesem Jahr wurde der Rechenautomat SAR IIc auf den Markt gebracht, eine Vierspeziesmaschine mit vollautomatischer Multiplikation und Division, die im Vergleich zum Vorgängermodell SAL auch eine Vorrichtung zur Rückübertragung der Werte aus dem Resultatwerk in das Einstellwerk sowie eine Divisionsvoreinstellung zur schnellen Übertragung des Dividenden in das Resultatwerk besitzt. Außerdem wurde die Zehner-Blocktastatur für den Multiplikator, die man ansonsten nur bei den Friden-Vollautomaten findet, links neben dem Einstellwerk angeordnet und in den Maschinenkörper integriert. Weitere Einrichtungen der SAR IIc ("Superautomat mit Rückübertragung") sind: Minusmultiplikation, Unterbrechung des Wagenrücklaufs bei der Multiplikation, abschaltbare Löschung des Haupt- und Umdrehungszählwerks sowie manuell umschaltbarer Drehsinn des Quotientenwerks. Ab 1957 wurde das Nachfolgemodell zur Rheinmetall SASL hergestellt, das Modell SAR IIc S. Im Vergleich zum Basismodell SAR IIc verfügt es zusätzlich über ein Summierwerk mit Postenzähler, und gegenüber dem Vorgängermodell SASL besitzt die Maschine statt dem Übertragungshebel eine Speichertaste "S" sowie elektrische Löschung des Speicherwerks. Ab 1960 hat man den Markennamen "Rheinmetall" in "Supermetall" umbenannt. 1962 wurde die Produktion der Speichermaschine SAR IIc S eingestellt und das Nachfolgemodell zur Baureihe SASL IIc vorgestellt: das Modell Supermetall SAR IIc K. Bei dieser Maschine erfolgt die Löschung des Multiplikatorwerks nicht mehr manuell durch einen Hebel, sondern elektrisch durch eine Korrekturtaste "C". Außerdem hat das Modell SAR IIc K ein abschaltbares Umdrehungszählwerk, eine Taste zur Minusdivision sowie einen Hebel zur Konstanthaltung des Multiplikators. Um 1962 wurde der Produktname in "Soemtron" abgeändert, und auch die Typenbezeichungen änderten sich: aus SAR IIc wurde 214, und SAR IIc K erhielt die Bezeichnung 215. Ferner hat man die graue, abgerundete Verkleidung der Vollautomaten 214 und 215 durch ein blau-graues, eckiges Gehäuse ersetzt, wobei auch die unterste Tastenreihe zur Einzellöschung der Ziffern entfernt wurde. Die Produktion des Modells 215 endete 1967, während das Modell 214 vermutlich noch etwas länger gebaut wurde (bis 1971?).
Viele der Rechenmaschinen aus dem VEB Büromaschinenwerk Sömmerda hat man für den Export produziert. Einer der wichtigsten Abnehmer war die UdSSR, in der das Modell SAR IIc unter der Bezeichnung ВММ-2 (sprich: WMM-2, im englischen Sprachraum VMM-2) zu finden war.
3 Varianten
3.1 SAR IIc / Typ 214
Modell............: Rheinmetall / Supermetall SAR IIc
................... Supermetall / Soemtron Typ 214
Maße (LxBxH)......: 45 x 35 x 25 cm (mit Bedienelementen)
Gewicht...........: ca. 21 kg
Stellen (EWxUWxRW): 9 x 8 x 17
Farbe(n)..........: grau - blau/grau
Material..........: Metall
Produziert........: ab 1951 bis 1971(?)
Produktionsmenge..: ??? Stück
Besonderheiten....: Rückübertragung, Divisionsvoreinstellung, Minusmultiplikation,
................... elektrischer Wagentransport und Löschung der Zählwerke,
................... Multiplikatorwerk mit Zehner-Blocktastatur
Varianten.........: frühe Modelle mit runden Zifferntasten und Tabulatorschieber,
................... spätere Maschinen mit eckigen Tasten und Tabulatortasten;
................... Soemtron 214 ohne Einzellöschung der Tastenreihen
Bei Sammler.......: gelegentlich anzutreffen
3.2 SAR IIc S mit Speicher
Modell............: Rheinmetall SAR IIc S
Maße (LxBxH)......: 51 x 36 x 28 cm (mit Bedienelementen)
Gewicht...........: 25,5 kg
Stellen (EWxUWxRW): 9 x 8 x 17
Stellen (Speicher): 17
Farbe(n)..........: grau
Material..........: Metall
Produziert........: 1957 bis 1962
Produktionsmenge..: ??? Stück
Besonderheiten....: wie SAR IIc, zusätzlich Summierwerk mit Postenzähler, Speichertaste
................... und elektrische Löschung des Speicherzählwerks
Bei Sammler.......: selten anzutreffen
3.3 SAR IIc K / Typ 215
Modell............: Supermetall SAR IIc K
................... Supermetall / Soemtron Typ 215
Maße (LxBxH)......: 45 x 35 x 25 cm (mit Bedienelementen)
Gewicht...........: ca. 21 kg
Stellen (EWxUWxRW): 9 x 8 x 17
Farbe(n)..........: grau - blau/grau
Material..........: Metall
Produziert........: 1962 bis 1967
Produktionsmenge..: ??? Stück
Besonderheiten....: wie SAR IIc, zusätzlich konstanter Multiplikator, Minusdivision,
................... abschaltbares Umdrehungszählwerk, Löschtaste für das Multiplikatorwerk
Varianten.........: Soemtron 215 ohne Einzellöschung der Tastenreihen
Bei Sammler.......: gelegentlich anzutreffen
4 Prospekte
Rheinmetall SAR IIc - Prospekt aus dem Jahr 1955 |
SAR IIc und SAR IIc S (Seiten 11-12 aus einem Sammelprospekt) |
Supermetall SAR IIc K |
Supermetall Typ 214 |
5 Zeichnungen
6 Anleitungen
- Anweisung zum Gebrauch der Rheinmetall Rechen-Maschine mit elektrischem Antrieb
(für das Modell SAR IIc; ohne Tabellen)
7 Literatur
- Waize 1999
- Schüle 1995
- Lind 1954, Seite 51
- Katalog Büromaschinen-Export mit SAR II c und SAR II c S
- Rjazankin 1957
8 Weblinks
- ВММ-2 im Museum of Soviet Calculators (Andrew Davie)
- SAR IIc im Katalog der Rechentechnischen Sammlung der Universität Greifswald
- Soemtron 214 in Electromechanical calculating machines from the 1960's (Mark Glusker)
9 Seriennummern
- Seriennummern: 483337. ...
- Nummernlagen: ...
Seite eröffnet von: Harald Schmid 18:20, 4. Jun 2005 (CEST)
Seite ergänzt von: Reich 23:56, 11. Okt 2019 (CEST)
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