Saxonia
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1 Firmendaten
Vollständiger Name....: Rechenmaschinenwerkstatt Saxonia
Ort, Land*............: Glashütte Deutschland
Gründer...............: Schumann & Cie (J. Schumann, Eduard Zeibig und Eugen Straßberger
Gründungsdatum........: 1895
Namensänderung........: Saxonia Rechenmaschinen-Fabrik
Löschung der Firma....: 1929
......................: ab 1920 in gemeinsamer Firma mit "Burkhardt"
......................: => Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken
Hauptprodukte.........: Staffelwalzen-Rechenmaschinen
2 Firmengeschichte
Aus dem kleinen Betrieb wurde der erste Konkurrent für Arthur Burhardts "Erste Glashütter Rechenmaschinefabrik". Es gab einen anonymen Geldgeber, der an den Unternehmungsgeist der drei Mechaniker glaubte, denn sie besaßen 1895 kein Geld für eine Firmengründung. Im Gegensatz zu Burkhardt suchte Saxonia ständig nach anwenderfreundlichen Verbesserungen für die Staffelwalzenmaschine, besaß aber nicht immer das Geld, um sie durch das Reichspatentamt dauerhaft unter Schutz zu stellen:
- 1901: Zughebellöschung. Eine Firmengeschichte o.J. (ca. 1910) reklamierte diese besonders gute Erfindung für "Saxonia", was glaubhaft ist; diese Zughebellöschung wurde aber, wenn überhaupt, nur als Reichsgebrauchsmuster (DRGM) ab 1901 auf drei Jahre geschützt. 1903 übernahm Hugo Bunzel aus Wien diese Erfindung, verbesserte sie und ließ sie als Patent in Österreich und Deutschland eintragen. Von da an übernahm sie fast jeder Hersteller für Staffelwalzenmaschinen
- 1905: Zentrallöschung für das EW - DRGM
- 1908: Staubdichtes Einstellwerk mit Kontrollziffern, Zughebellöschung im EW per Exzenterschieben (1901)- DRP 217048),
- 1910: Platzsparende Abdeckung in Form einer Rolljalousie (DRGM)
- 1919: Volltastatur (DRP 338902) , Löschung des EW per Taste
- 1926 Zehnerübertrag im UW (zusammen mit Burkhardt)
Eigentümer 1919 waren:
Paul Eugen Straßberger (jun.)
Ernst Eduard Zeibig
Friedrich Eugen Straßburger (sen.)
(aus den Akten des Handelsregister Lauenstein, Nr. 188 - Januar 1920)
Nach dem 1. Weltkrieg fehlte besonders "Saxonia" der internationale Markt. Um den Verkauf wieder anzukurbeln und die Herstellungskosten zu senken, gründeten drei Betriebe eine gemeinsame Firma, hauptsächlich wohl zum Zwecke der gemeinsamen Werbung und Kundenbetreuung. Die Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken umfassten außer "Burkhardt" und "Saxonia" noch den Betrieb "Mühle & Sohn, Tachometer und Feinmechanische Werke".
- Größe des Betriebes:
Die Anzahl der Beschäftigten lag - wie auch bei Burkhardt - bei 20 bis 25 Personen.
- Rechner, Rechengeräte:
Saxonia 2: Einstellschieber, Zughebel-Löschung, Holzkasten
Saxonia 3: Drehhebel-Eingabe, Holzkasten
Saxonia 4: Drehhebel-Eingabe, Metall-Gehäuse
Saxonia 5: Volltastatur, Metall-Gehäuse
Saxonia 6: Volltastatur, Alu-Gehäuse
Im blauen Kasten unten findet sich eine automatisch generiere Liste aller Maschinen und Geräte.
- Vertriebsstruktur:
Über den Absatz der Rechenmaschinen nach dem 1. Weltkrieg ist bisher nichts bekannt geworden. Wir erkennen allerdings an den Produkten, dass "Burkhardt" und "Saxonia" ab 1920 einen gemeinsamen Schlitten herstellten, wahrscheinlichn auch das gleiche Staffelwalzengetriebe einbauten und sich keine Konkurrenz mehr machten. Burkhardt verzichtete auf Maschinen mit moderner Tasteneinstellung, Saxonia beschränkte sich dagegen genau auf die Baureihe. Etwa ab 1925 war gemeinsam eine Zehnerschaltung für das UW fertiggestellt worden (gemeinsames Patent). Folglich brachten auch beide Betrieb jetzt ein Modell mit diesem Merkmal heraus Burkhardt E (2) und Saxonia 6. Trotz aller Bemühungen gingen "Saxonia" und "Burkhardt" ihrem Ende entgegen. Am 5. März 1929 wurde der Konkurs über die Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken eröffnet.
3 Patente
siehe blauer Kasten untenWeitere Patente:
4 Andere Produkte, Werbung
Eine Liste des Zubehörs, Werbung usw. wird automatisch generiert,
Sie finden sie unten.
Besonders zu erwähnende Produkte:
- ...
5 Wichtige Personen
5.1 Firmengründer
Friedrich Eugen Straßberger, Ernst Eduard Zeibig, J. Schumann (ehemaliger Werkmeister bei Burkhardt)- ausgeschieden bei Saxonia 1912 Fotos: Techn. Sammlg. Dresden 1996
5.2 Konstrukteure
- ...
5.3 Sonstige Personen
- ...
6 Literatur
- Siehe auch: HBw 128, S. 26, Juli 2022: Strasser & Rohde (Martin Reese, Erhard Anthes) (Mit SAXONIA-Übersicht)
- Archiv der Stadt Glashütte: Glashütter Rechenmaschinen-Fabrik "Saxonia" Glashütte i.Sachsen o.J.(wahrscheinlich 1913), 7 Seiten
- Blaue Liste 1969
- Brauner/Vogt 1921 S. 227 ff.
- Brunsviga Liste 1958
- Das Kontor 1912: Illustrierter Artikel über die Saxonia mit Rolljalousie
- Faulstich 1991
- Handbuch 1927
- IBM 1984
- Lehmann 1989
- Martin 1925 S. 133
- Petzold 1985
- Petzold 1992
- Rechenmaschinenfertigung in Glashütte
- Reichel 2006
- Russo 2001: Antique Office Machines S. 109 - 111: mehrere Modelle.
In den USA teilweise verkauft unter dem Namen "Reuters Multiplying and Dividing Machine", Philadelphia. - Schack 1914
- Schmid/Eichler/Hänsgen 2016
- Rechenmaschinenfertigung in Glashütte
7 Weblinks
- S. Arthur Burkhardt (Glashütte)
- http://www.rechenmaschinen-illustrated.com/pictures_1893.htm#Saxonia%20(1895)
- http://www.faq-chemnitz.de/foerderzentrum/Rt/frameRT.htm
- http://www.faq-chemnitz.de/foerderzentrum/Rt/frameRT.htm
- Rechenmaschinen - Fabrik "Saxonia" (mit Bild von E. Straßberger)
8 Sonstiges
Seite eröffnet von: Martin Reese Dez 2009
Literatur ergänzt: F. Diestelkamp 20:55, 25. Feb 2019 (CET)
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- Patent:DE338902 01.05.1919 Straßberger, Paul Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken, Tachometer- u. Feinmechanische Werkr Burkhardt, Saxonia, Mühle und Sohn :
Stellrädcheneinstellung für Thomas\ sche Rechenmaschinen mittels Tasten - Patent:DE420470 24.10.1922 Sanders, Nico Saxonia :
Sprossenradmasch. mit Elektroantrieb, Sprossenwalze mit dekadischem Schritt - - Patent:DE426856 09.04.1924 Saxonia u.a. :
Zehnerschaltung fuer das Quotientenzaehlwerk an Thomasschen Rechenmaschinen